Silber für die Klaus-Harms-Schule beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“

Bei der Siegerehrung

Bei der Siegerehrung

Beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin sorgte das Boot der Kappelner Klaus-Harms-Schule für einen Paukenschlag. Mit ihrem 2. Platz im gesteuerten Vierer knüpften Hans Kellinghusen, Max Trummer, Sandro Brehmer, Linus Kalkowsky und Steuerfrau Emma Runge an die großen Rudererfolge ihres Gymnasiums an.

Bereits 2006, 2007 und 2008 gelang beim Bundeswettbewerb der Schulen der Sprung auf die Medaillenplätze; 2008 sogar ein Bundessieg. Damals saßen unter anderem die spätere Jugendolympiasiegerin Judith Sievers und Steuerfrau Laura Schwensen, die vier Jahre später tatsächlich an den Olympischen Spielen in London teilnahm, mit an Bord.

Als Landessieger „Jugend trainiert für Olympia“ hatte sich die Mannschaft der Klaus-Harm-Schule bereits im Juni für das Bundesfinale qualifiziert. Schon während der Sommerferien begannen die Schüler, die allesamt seit Jahren in der Rudervereinigung Kappeln im TSV Kappeln von 1867 e.V. trainieren, mit den unmittelbaren Vorbereitungen. „Wir wussten, dass uns nach den Ferien wenig Zeit zum Training bleibt. Für mich persönlich ging es außerdem darum, mich in einem internen Ausscheid für das Boot zu qualifizieren. Weil ich wegen einer Krankheit schon bei den Deutschen Meisterschaften nicht starten konnte, wollte ich unbedingt mit nach Berlin.“, äußerte Sandro Brehmer zu seiner Motivation.

Nach der Anreise zur Regattastrecke Berlin-Grünau musste sich die Kappelner Mannschaft zunächst an ein anderes, von der Ruderakademie Ratzeburg geliehenes Boot gewöhnen, da die Rudervereinigung kein geeignetes Boot dieser Klasse besitzt. „Beim ersten Training gab es massive Schwierigkeiten, so dass wir zunächst aufwändige Veränderungen an den Bootseinstellungen vornehmen mussten. Danach klappte es deutlich besser.“, beschrieb Steuerfrau Emma Runge die Ausgangslage. „Dennoch hatten wir vor dem ersten Rennen eigentlich keine großen Erwartungen, da uns klar war, dass die Konkurrenz sehr hart werden wird.“, ergänzte sie.

Im Vorlauf trafen die Kappelner Schüler auf die Landessieger der Bundesländer Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Mit einem 2.Platz hinter dem Boot aus Osnabrück gelang ein guter Einstieg. Max Trummer schätzte das Ergebnis wie folgt ein: „Da nur der Sieg gleich ins Finale führte, mussten wir in den Hoffnungslauf. Mit dem 2. Platz und der insgesamt drittbesten Zeit waren wir trotzdem sehr zufrieden. Den Hoffnungslauf sahen wir sogar als Chance, als Mannschaft unter Wettkampfbedingungen noch besser zusammenzufinden.“ Dies gelang den Nordlichtern souverän. Mit einem deutlichen Sieg vor Bayern und Berlin schafften sie nicht nur den Einzug ins Finale sondern tankten auch eine zusätzliche Portion Selbstvertrauen. Vor dem Finale war das Ziel klar. Für Schlagmann Hans Kellinghusen, 2015 gemeinsam mit Emma Runge schon Deutscher Meister im Vierer der Leichtgewichte U 17, stand fest: „Wir wollen um eine Medaille kämpfen! Deshalb werden wir uns im Finale an die starken Niedersachsen aus Osnabrück hängen und versuchen, diese anzugreifen. So soll es uns gelingen, die anderen Medaillenkandidaten aus Hessen und Baden-Württemberg auf Distanz zu halten.“

Im Rennen- die Kappelner liegen an zweiter Position!

Im Rennen- die Kappelner liegen an zweiter Position!

Im Finale der besten sechs Boote gelang den Schülern der Klaus-Harms-Schule ein guter Start. Gemeinsam mit den Booten aus Osnabrück, Kassel und Karlsruhe setzten sie sich etwas von den Mannschaften aus Münster und Dachau ab. Nach 300 m wurde die Führung der Osnabrücker deutlicher, doch die Kappelner gingen das Tempo mit und schoben sich auf die zweite Position, die sie bis zum Ziel nicht mehr abgaben. „ An der 500 m Marke hatten wir uns gegenüber Kassel und Karlsruhe einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Doch im Endspurt kämpften diese beiden Boote um die Bronzemedaille und setzten so auch uns unter Druck. Da wir uns die Kräfte aber gut eingeteilt hatten, konnten wir diese Angriffe gut kontern und schoben uns sogar noch etwas an das Boot aus Osnabrück heran. Als dann endlich die Zielhupe zu hören war, riss ich die Arme hoch. Wir hatten Silber gewonnen!“, freute sich Linus Kalkowsky.

Glücklich am Siegersteg

Glücklich am Siegersteg

Die anschließende Siegerehrung an der Regattastrecke genossen die Kappelner trotz der großen Erschöpfung in vollen Zügen. Eine besondere Ehre wurde Steuerfrau Emma Runge zu teil. Stellvertretend für ihre Mannschaft erhielt sie bei der abendlichen Abschlussveranstaltung der 4500 Teilnehmer aller Sportarten, an der auch Bundespräsident Gauck teilnahm, in stimmungsvoller Atmosphäre einen silbernen Bären als Pokal für den 2. Platz.

Michael Schürmann

Schreibe einen Kommentar