Ruderer Nils Stutz aus Kappeln holt Silber bei der U19 – EM

 v. l. Nils Stutz, Hermann Krüger, Sören Henkel und Paul Leerkamp

v. l. Nils Stutz, Hermann Krüger, Sören Henkel und Paul Leerkamp

Nils Stutz von der Rudervereinigung Kappeln im TSV Kappeln von 1876 e.V. feierte bei der Junioren-EM in Essen seinen bisher größten sportlichen Erfolg. Als Schlagmann des deutschen Doppelvierers gewann er gemeinsam mit Hermann Krüger aus Rostock, Sören Henkel aus Waltrop und Paul Leerkamp aus Osnabrück in einem spannenden Finale Silber.

Im Vorlauf des aus den Booten von 18 Nationen bestehenden Feldes siegte die deutsche Crew souverän vor Tschechien und Polen und schaffte so den direkten Einzug ins Halbfinale. Dort setzten sich die Deutschen vor Italien und Rumänien gegen die Boote aus Frankreich, Polen und Weißrussland durch. „Wir sind im Vorlauf und um Halbfinale jeweils Bestzeit gefahren und gehören für das Finale zum Kreis der Favoriten. Es wäre aber falsch, unsere Gegner zu unterschätzen, denn Vorläufe werden oft taktisch gefahren.“, schätze der 18jährige Nils Stutz die Chancen seiner Mannschaft vor seinem ersten Finale bei einer internationalen Meisterschaft ein.

Die Schweiz, Russland, Tschechien, IMG_7561 KopieDeutschland, Italien und Rumänien stellten sich dem Starter im Kampf um die Medaillen. Deutschland, Italien und Tschechien kamen am besten vom Start weg. Die Mannschaft von Schlagmann Nils Stutz ging das Rennen sehr offensiv an und hatte sich nach 500 m etwas mehr als eine halbe Bootslänge an Vorsprung erarbeitet. Italien und Tschechien folgten fast gleichauf vor Russland. Zur Streckenhälfte bei 1000 m war der Vorsprung der Deutschen auf eine halbe Sekunde geschrumpft. Die drei führenden Boote lagen nur knapp eine Sekunde auseinander. An der 1500 m -Marke behauptete immer noch die deutsche Mannschaft ihre hauchdünne Führung. Doch dann kam der Angriff der Tschechen. „Es war für uns sehr aufwendig, die Attacken unserer Gegner abzuwehren. Die Tschechen hatten sich ihr Rennen offensichtlich besonders gut eingeteilt. Als sie ihren Endspurt ansetzten konnten wir nicht mehr genug entgegensetzen. Kurz vor dem Ziel steigerten wir unser Tempo noch einmal und kamen noch etwas heran. Aber zum Sieg reichte es leider nicht mehr.“, schilderte Nils Stutz den Rennverlauf auf den letzten Metern. „Im Ziel waren wir völlig platt und einen kleinen Augenblick enttäuscht. Wir hatten um 0,53 Sekunden den Sieg verpasst.

Siegerehrung links Deutschland, Mitte Tschechien, rechts Russland

Siegerehrung links Deutschland, Mitte Tschechien, rechts Russland

Doch schon nach kurzer Zeit überwog die Freude. Schließlich sind die Tschechen die amtierenden U19 Weltmeister im Doppelvierer und hatten eine deutlich längere Vorbereitung als wir.“, ergänzte er. Doch auch hinter den beiden siegenden Booten ging es spannend zu. Russland überspurtete die Italiener und gewann Bronze. Die Schweiz und Rumänien belegten die Plätze 5 und 6. Bei der Siegerehrung jubelte die deutsche Mannschaft genauso wie die anderen Medaillengewinner. Nils Stutz: „Ich bin stolz, dass ich das geschafft habe. Das war ein langer und harter Weg, denn schon die nationale Konkurrenz ist in diesem Jahr sehr groß. Deshalb genieße ich den Erfolg.“ Doch viel Zeit dafür bleibt dem jungen Ruderer aus Kappeln nicht, denn der nächste Höhepunkt steht an. Bei der Rangliste des Deutschen Ruderverbandes in Hamburg geht es um die Qualifikation zur U19 EM in Tokio. Dieses große Ziel hat Nils Stutz im Visier. Er braucht dafür eine möglichst optimale Vorbereitung.

Michael Schürmann

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