Bei den U23 – Weltmeisterschaften im kanadischen St. Catharines hatte sich der deutsche Doppelvierer mit Til Schindelhauer von der Rudervereinigung Kappeln im TSV Kappeln von 1876 e.V. nach dem Sieg im Halbfinale für das Finale im Kampf um die Medaillen viel vorgenommen. Das Boot mit Tom Gränitz (Berlin), Oliver Holtz (Rostock), Ole Harnak (Hanau) und Til Schindelhauer (Kappeln) trat nach der schnellsten Zeit im Halbfinale als Mitfavorit an. Doch die Bedingungen auf Regattastrecke in St. Catharines hatten sich geändert. Konnte die deutsche Mannschaft bei starkem Gegenwind in Halbfinale ihre physische Stärke ausspielen, waren im Finale bei starkem Schiebewind Schnelligkeit und hohe Schlagfrequenzen gefragt.
Damit hatte die deutsche Crew bereits im Vorlauf ihre Schwierigkeiten. Dies setzte sich im Finale fort. Schon in der Startphase gingen die Konkurrenten aus Polen, Tschechien, Italien und Frankreich mit deutliche höheren Schlagfrequenzen ins Rennen. Nach 500 geruderten Metern lag das deutsche Boot hinter diesen Booten auf dem fünften Rang. Lediglich das britische Boot ruderte hinter den Deutschen. Doch die Mannschaft von Bundestrainer Eric Johannesen kämpfte sich mit einem Zwischenspurt heran. Nach 1500 m konnte der Rückstand zu den Medaillenplätzen auf eine halbe Sekunde reduziert werden. Auf dem 4. Platz rudernd ging es für die Crew mit Til Schindelhauer in den Endspurt. Doch auch hier konnten sich die Gegner besser mobilisieren. Sie steigerten die Schlagfrequenz weiter, was dem deutschen Boot nicht entscheidend gelang. In einem knappen Rennen wurde Polen vor Tschechien und Italien neuer U23 – Weltmeister. Deutschland musste sich mit dem 4. Platz vor Frankreich und Großbritannien begnügen.Til Schindelhauer kam 2016 zur Rudervereinigung Kappeln. Seine erste Deutsche Meisterschaft 2017 bestritt er noch als Steuermann. 2018 und 2019 war er dann als Leichtgewichtsruderer für Kappeln erfolgreich. Ab 2021 gewann der mittlerweile 1,95 große Modellathlet im U23-Bereich bei nationalen Meisterschaften mehrere Medaillen, bevor er sich 2023 erstmalig für die Nationalmannschaft qualifizierte und an der Europameisterschaft in Krefeld teilnahm. Trotz der Enttäuschung ist der 4. Platz bei der U23 –Weltmeisterschaft für den Kappelner Ruderer Til Schindelhauer der bisher größte sportliche Erfolg.
Michael Schürmann