RV Kappeln gewinnt zweimal Gold und zweimal Silber bei der Ruderergometer- DM

 v. l. Anita Geisler, Thomas Kleine-Uthmann, Ulrike Sievers, Andrea Henrici

v. l. Anita Geisler, Thomas Kleine-Uthmann, Ulrike Sievers, Andrea Henrici

Mit dem Gewinn von zwei Gold- und zwei Silbermedaillen zeigte sich die Mannschaft der Rudervereinigung Kappeln im TSV Kappeln von 1876 e.V. bei der Deutschen Meisterschaft auf dem Ruderergometer in Essen-Kettwig sehr erfolgreich. Anita Geisler und Thomas KleineUthmann verteidigten ihre Deutschen Meistertitel in der Handicapklasse. Ulrike Sievers und Andrea Henrici wurden in ihren Altersklassen bei den Seniorinnen jeweils Zweite.

Bereits bei den Norddeutschen Meisterschaften in Rendsburg hatten Anita Geisler und Thomas Kleine-Uthmann über 1000 m ihre Konkurrenzen bei den Handicapstartern mit geistiger Behinderung souverän gewonnen. Bei den Deutschen Meisterschaften in

 v. l. Anita Geisler, Thomas Kleine-Uthmann, Ulrike Sievers, Andrea Henrici

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EssenKettwig hatten sie die ungewohnte 2000 m Strecke zu bewältigen. Thomas Kleine-Uthmann: „Über die 2000 m muss man sich die Kräfte noch viel besser einteilen als über 1000 m. Deshalb haben wir im Training geübt, unsere Zeitvorgaben genau einzuhalten.“ Dem 37-jährigen gelang dies hervorragend. Lohn für seine gute Renneinteilung war nicht nur der Titel des Deutschen Meisters, sondern auch eine neue persönliche Bestzeit. Mit deutlichem Vorsprung setzte er sich vor Paul Umbach aus Neuruppin durch. Auch Anita Geisler begann ihr Rennen vorsichtig. Dabei hatte sie Sylvia Pille-Steppat aus Wilhelmsburg immer im Blick. Die Wilhelmsburgerin ging das Rennen deutlich offensiver an und hatte sich zur Streckenhälfte einen Vorsprung erarbeitet. Dann aber konnte Anita Geisler das Tempo erhöhen und schob sich Meter für Meter an Sylvia Pille-Steppat heran. 500 m vor dem Ziel zog sie vorbei. Im Ziel jubelte sie: „Ich habe meine Bestzeit um mehr als 10 Sekunden verbessert. Das war ein tolles Rennen!“ Andrea Henrici, eigentlich Leichtgewichtsruderin, trat in Essen-Kettwig in der offenen Klasse an. Sie hatte namhafte Konkurrenz. Gegen die olympische Silbermedaillengewinnerin von Peking 2008 Christiane Huth aus Potsdam hatte sie erwartungsgemäß nichts auszurichten. Aber auch Andrea Henrici fuhr ein beherztes Rennen und belohnte sich mit Silber. „Ich bin auf dem Niveau meiner Bestzeit gefahren und bin deshalb sehr zufrieden. Natürlich freue ich mich auch über Silber, schließlich ist dies meine erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft.“, sagte die 40jährige, die erst vor weniger als zwei Jahren mit dem Rudertraining begann. Viel erfahrender ist Ulrike Sievers. Diese Erfahrung spielte sie auch in Essen-Kettwig bei ihrem Start in der Altersklasse 50-54 aus. Ihrer Gegnerin Elke Grüne aus Hannover, die das Rennen souverän gewann, konnte sie zwar nicht das Wasser reichen, um so spannender wurde der Kampf um Platz zwei. „Bei der Norddeutschen Meisterschaft in Rendsburg hatte ich Antje Kahl aus Preetz knapp geschlagen. Ich wusste, dass Antje auf Revanche aus ist. Unterwegs hatte sie bereits bis zu 16 m Vorsprung. Im Endspurt konnte ich mich aber noch einmal mobilisieren und kam immer dichter an die Preetzerin heran. Im Ziel war ich selbst überrascht, dass ich sie noch überholt habe.“, schildert Ulrike Sievers den Rennverlauf. Knapper hätte es in der Tat nicht sein können. Mit dem letzten Schlag zog Ulrike Sievers an Antje Kahl vorbei und sicherte sich mit 0,1 Sekunden Vorsprung die Silbermedaille. Für das Team aus Kappeln war die Deutsche Meisterschaft in Essen-Kettwig in diesem Jahr ein Höhepunkt im Rahmen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften auf dem Ruderergometer. Anita Geisler, Andrea Henrici, Ulrike Sievers und Thomas Kleine-Uthmann wollen Ende Februar in Long Beach, Kalifornien an ihre Erfolge anknüpfen und die Rudervereinigung Kappeln würdig vertreten.

Michael Schürmann

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