Rudervereinigung Kappeln gewinnt 1x Gold und 4x Silber bei der Deutschen Meisterschaft

Jubel bei der Siegerehrung

Jubel bei der Siegerehrung

Mit einer Gold-, vier Silbermedaillen und weiteren Top-Platzierungen waren die Ruderinnen und Ruderer der Rudervereinigung Kappeln im TSV Kappen von 1876 e.V. bei den Deutschen Meisterschaften U17, U19 und U23 in Brandenburg sehr erfolgreich. Alle 10 Sportlerinnen und Sportler der Kappelner Leistungsgruppe nahmen nach monatelanger intensiver Vorbereitung an diesem Saisonhöhepunkt teil.

Deutsche Meister U17

Deutsche Meister U17

In der Altersklasse U 17 erreichte Felix Jonas Henningsen bei seiner ersten Meisterschaft in der Konkurrenz der Leichtgewichtsvierer im Boot 3 des Ruderverbandes Schleswig-Holstein einen achtbaren 11. Platz. In der gleichen Bootsklasse gelang Malte Zilkens im ersten Auswahlboot des Landes gemeinsam mit Johannes Langhans und Malte Machwitz aus Ratzeburg, Lars Marek aus Flensburg und Steuermann Moritz Klingfurt aus Rendsburg der ganz große Wurf. In der bisherigen Saison ungeschlagen wurde diese Mannschaft mit Siegen im Vorlauf und im Halbfinale ihrer Favoritenrolle gerecht. „Dennoch waren wir vor dem Finale ganz schön aufgeregt. Wir wussten, dass wir die Gejagten sind und hatten schon in den Vorläufen gemerkt, dass sich unsere Konkurrenten auf unsere Renntaktik eingestellt hatten. Im Finale mussten wir dann bis an alle Grenzen gehen, aber es hat geklappt.“, freute sich der erschöpfte, aber glückliche Malte Zilkens. In einem bis auf die Ziellinie spannenden Rennen setzten sich die Schleswig-Holsteiner knapp vor den Booten aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg durch.

In der gleichen Altersklasse, aber bei den Schwergewichten ging Henning Otzen gemeinsam mit Zweierpartner Konstantin Kluge aus Flensburg an den Start. Ihr Ziel war es, das Finale der besten sechs Boote zu erreichen. Mit einem beherzten Rennen im Halbfinale gelang ihnen dies. Im Finale fuhren sie auf einen guten 5. Platz.

Carlotta Kellinghusen li und Johanna Hansen

Carlotta Kellinghusen li und Johanna Hansen

Johanna Hansen und Carlotta Kellinghusen, die schon im Kinderbereich gemeinsam für die Kappelner Rudervereinigung ruderten, gingen in Brandenburg das Risiko eines Doppelstarts in zwei Bootsklassen ein. Im Auswahlvierer des Ruderverbandes Schleswig-Holstein erreichten sie das Finale und wurden 6. In der bei dieser Meisterschaft erstmalig in der Altersklasse U 17 ausgetragenen Konkurrenz im Zweier ohne Steuerfrau wollten sie mehr. Schon in der Saison konnten sie mit den stärksten Bootenmithalten und einige gute Platzierungen erreichen. Auch in Brandenburg ruderten sie im Finale und trafen hier auf Boote aus Magdeburg, Berlin sowie drei Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen. „Vor dem Rennen war die Anspannung sehr hoch. Wir wussten um unsere Möglichkeiten, aber seitlich einfallende Wellen machten die Bedingungen für diese technisch anspruchsvolle Bootsklasse sehr schwierig.“, beschrieb Johanna Hansen die Situation vor dem Rennen. Den Rennverlauf schilderte Carlotta Kellinghusen so: „Wir kamen gut vom Start weg und waren nach 500 m Dritte. Auf den zweiten 500 m lief unser Boot besonders gut und wir schoben uns an den favorisierten Ruderinnen der Sportschule Magdeburg vorbei. Sogar den Abstand zu den Berlinerinnen konnten wir verkürzen. Unseren 2. Platz konnten wir dann bis in Ziel verteidigen. Wir waren völlig fertig aber unheimlich glücklich und haben die Siegerehrung genossen.“ Mit großen Hoffnungen war Nils Stutz zu den Deutschen Meisterschaften gefahren gemeinsam mit Zweierpartner Hermann Krüger aus Rostock wollte der 18jahrige Vizeeuropameister im Vierer auch in Brandenburg um Medaillen kämpfen. Doch das Vorhaben stand unter keinem guten Stern. Schon im Vorlauf trafen beide auf die ebenfalls aus Deutschland stammenden Europameister in dieser Bootsklasse. Sie unterlagen und mussten den Weg über den Hoffnungslauf gehen. Mit einem souveränen Sieg zogen sie ins Halbfinale ein. Hier erwischten sie nicht nur eine durch den Wind etwas benachteiligte Bahn, sondern trafen auf ihre drei stärksten Gegner. Nach dem sie gut in Rennen kamen und nach 1500 m auf dem für das Finale ausreichenden 3. Platz lagen, wurden sie auf den letzten 500 überspurtet. Mit dem 4. Platz verpassten sie knapp den Einzug ins Finale. Die Enttäuschung war groß. Das andere Halbfinale hätten sie im Zeitvergleich mit über 10 Sekunden Vorsprung gewonnen. Das Finale B gewannen sie deutlich und erreichten so den 7. Platz.

Mehr Grund zur Freude hatte Til Schindelhauer. Für das 17jährige Leichtgewicht lief es in der Altersklasse U19 richtig gut. Im Vierer gelang gemeinsam mit Lars-Oke Ohlsen aus Flensburg, Oskar Krokolowski aus Kiel und Adrian Loewe aus Lübeck in einem spannenden Rennen hinter einer Crew aus Bayern und knapp vor Booten aus Baden-Württemberg und Niedersachsen ein toller 2. Platz. Im Achter folgte eine weitere Silbermedaille. Til Schindelhauer: „Es ging bei uns in der bisherigen Saison immer auf und ab. In Brandenburg sind wir unsere besten Rennen gefahren und wurden belohnt.“

Lara Fiona Hinz

Lara Fiona Hinz

Ebenfalls im Altersbereich U19 sorgte Lara Fiona Hinz gemeinsam mit Zweierpartnerin Julia Kruse aus Geesthacht für eine Überraschung. Aufgrund von Ausfällen anderer Sportlerinnen hatte sich diese Mannschaft erst kurz vor der Meisterschaft gefunden und nur wenige gemeinsame Trainingskilometer absolviert. Mit einer Energieleistung erkämpften sich die jungen Damen den Einzug in das Finale. Hier griffen sie zunächst sogar in den Kampf um die Medaillen ein, belegten aber in der Endabrechnung einen unter den gegebenen Voraussetzungen hervorragenden 5. Platz.

Ole Bachus

Ole Bachus

Auch in der Altersklasse U23 war die Rudervereinigung Kappeln vertreten. Jan Malte Küster erreichte sowohl im Zweier als auch im Vierer der offenen Klasse das Finale. Im Zweier gelang ein 5. Platz und im Vierer ein 4. Platz. Leichtgewicht Ole Bachus startete in Brandenburg erstmals in der Altersklasse U23. Bisher war er sowohl in der Altersklasse U17 als auch in der Altersklasse U19 Deutscher Meister geworden.

Leichtgewichtsvierer U19

Leichtgewichtsvierer U19

Im Leichtgewichtsvierer seiner neuen Altersklasse verpasste er eine Medaille mit einer Sekunde Rückstand auf Bronze nur knapp. Im Achter lief es besser. Nach einem couragierten Rennen wurde die junge Mannschaft mit Silber belohnt. „Wenn ich überlege, dass in der Altersklasse U23 vier Jahrgänge zusammengefasst sind und ich zu den jüngsten gehöre, kann ich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein.“, schätze Ole Bachus sein Abschneiden ein.

 

Michael Schürmann

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